In einem wuchtigen Crescendo des Scheiterns steht der amtierende Deutsche Meister, die Potsdam Royals, 14 Tage vor dem Anpfiff der neuen Saison in der ERIMA German Football League (GFL) vor einer von der Landeshauptstadt verursachten verheerenden Krise. Die Zukunft in Bezug auf die Heimspielstätte hängt wie ein düsteres Damoklesschwert über den Potsdam Royals. Ein Nutzungsvertrag für ein Stadion in Potsdam liegt noch immer nicht vor. Ohne diesen Vertrag können weder Saison- noch Einzeltickets für das erste Heimspiel verkauft werden, und die professionelle Planung zerfällt in den Händen der Verzweiflung.
Trotz mehrerer verzweifelter Treffen mit den verantwortlichen Instanzen der Landeshauptstadt Potsdam und dem Sportpark Luftschiffhafen wurden keine rettenden Antworten gefunden, keine soliden Planungsinformationen erreicht. Schlimmer wurden Ausreden gefunden und völlig illusorische Lösungsvorschläge unterbreitet, Lösungen für eine Bolztruppe auf der Suche nach einer freien Wiese.
Ursprünglich war geplant, dass die Royals ihre Heimspiele im Stadion im Sportpark Luftschiffhafen austragen würden. Doch die noch unfertige Rundbahn verwandelt dieses Vorhaben in einen Albtraum. Die Organisation der Besucherströme wird zu einem schier unmöglichen Unterfangen, da ein geeigneter Zugangsweg für die erwarteten mehr als 3.000 Gäste wie ein Spießrutenlauf über eine Baustelle wirkt. Die Tartanbahn, einst als Weg der Hoffnung gedacht, ist unpassierbar, während der Kinderspielbereich und das Catering ins Exil auf einen angrenzenden Parkplatz verbannt werden sollen.
Jens Torsten Müller, Präsident der Potsdam Royals: “Wir wurden bei der Planung und Sanierung des Stadions Luftschiffhafen schlichtweg vergessen! Die versprochene Tribüne wird vermutlich bis zum Ende der Saison nicht erstellt. Die Baustelle zwingt uns, den Kinderspielbereich und das Catering nach draußen zu verbannen. Um zu den Toiletten zu gelangen, muss man das Stadion verlassen! Mit knapp 400 überdachten Sitzplätzen und einem nicht zumutbaren VIP-Bereich ist eine vernünftige Planung für Heimspiele mit 2.000 bis 4.000 Zuschauern eine Farce!”
Der einzige Lichtblick wäre das Karl-Liebknecht-Stadion, doch die Tore dieses Stadions bleiben verschlossen. Der Fußballverein SV Babelsberg 03 weigert sich, den Royals Unterschlupf zu gewähren, und lässt sie im Stich, während das Schicksal der Saison wie ein gewaltiger Sturm über ihnen tobt.
Ein Spiel im Stadion Luftschiffhafen wäre ein finsteres Kapitel des Chaos und der Unzufriedenheit. Große Einnahmeverluste und ein nicht absehbarer Imageschaden wären die Folge.
Jens Torsten Müller spricht mit Wut: “Wir sind nicht Schuld an dieser Misere! Hätte man im letzten Jahr auf unsere Anfrage reagiert und uns über die Situation informiert, hätten wir die Saison anders geplant! Das Verhalten der Verantwortlichen ist einfach nur enttäuschend!”